Aufbissschiene als wirksame Therapie bei CMD/Fehlbiss –
ganzheitliche Zusammenarbeit mit externen Spezialisten

Selbst in Fachkreisen ist weitgehend unbekannt, dass ein ungünstiger Zusammenbiss der Zähne zahlreiche Probleme und Schmerzen im Zahn- und Kieferbereich, aber auch an ganz anderen Stellen des Körpers hervorrufen kann. Die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen dieser sogenannten Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) können von Kopf- und Rückenschmerzen bis hin zu weit entfernten Körperteilen wie den Füßen reichen. Spürbare Probleme treten bei einem Fehlbiss immer dann auf, wenn bei Ihren Kiefermuskeln und -gelenken die Grenzen der Anpassungs- und Ausgleichsfähigkeit überschritten werden.

Copyright: Prodente e.V.Echte Entlastung bringt in diesen Fällen meistens nur eine individuell angepasste Kunststoffschiene, die über eine reine Erhöhung des Bisses hinaus auch die Neuausrichtung des Unterkiefers bewirkt. In unserer ganzheitlich ausgerichteten Praxis arbeiten wir bei der Behandlung von Fehlbissen häufig mit Spezialisten anderer Fachrichtungen zusammen, um die Wechselwirkungen mit anderen Körperregionen bei der Maßnahmenplanung ausreichend zu berücksichtigen (z.B. bei Verspannungen und Schmerzen im Rumpfbereich).

Grundbedingungen im Körper – das Streben nach Ausgleich und dessen gesundheitliche Folgen

Auch wenn Ihre Zähne auf den ersten Blick optisch schön zusammenpassen, kann das Weichgewebe ständig verspannt sein. Muskeln, Bänder, Faszien etc. versuchen permanent für eine Balance im Körper zu sorgen, damit die folgenden drei Grundbedingungen erfüllt werden:

  • Die Zähne müssen zusammenbeißen können.
  • Unsere Augen und das Gleichgewichtsorgan im Ohr müssen horizontal stehen (wie bei einem Flugzeughorizont), d.h., unser Kopf muss immer ‚geradesitzen‘.
  • Unsere Füße müssen beide gleichmäßig auf dem Boden stehen. 

Idealerweise sind alle Weichgewebe entspannt, während diesen drei Basisanforderungen für die reibungslose Funktion unseres Körpers genüge getan wird. Bei jeder auftretenden Asymmetrie und Verspannung (u.a. durch Fehlhaltungen, falscher Biss, Verletzungen) muss ausgeglichen werden, um wieder ins Lot zu kommen. Vergleichbar sind diese Vorgänge im menschlichen Organismus mit einem Mobile: Verändert man einen Teil, müssen sich alle anderen Elemente neu ausrichten.

Wodurch kann eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) entstehen?

Verschiedene Fehlentwicklungen können bereits im Kleinkind- und Babyalter entstehen. Deshalb gibt es in einigen Ländern auf der Geburtsstation Osteopathen, die direkt vor Ort ‚checken‘, ob körperliche Schiefstände bestehen. Diese wachsen sich nämlich nicht unbedingt einfach so automatisch aus!

Zu weiteren typischen Ursachen für CMD gehören Schonhaltungen durch Stürze und Unfälle und dadurch das Wachsen in falsche Muster. Hinzu kommen viele andere Belastungen, Operationen mit Narben(Spannungen), Gewichts- und Ernährungsumstände, seelische Probleme usw.

Gerade weil wir in unserer Praxis so interdisziplinär arbeiten, kennen wir die vielfältigen Einflussmöglichkeiten auf das komplexe System des menschlichen Organismus. In unserer modernen Welt sind jüngst einige Faktoren hinzugekommen:

  • Arbeitshaltung am PC / Sitzhaltung bei Autofahrten (Arme nach vorne, Spannung im Nacken)
  • Stress, zunehmend nach innen gerichtet (Beschleunigung des Alltags ohne Pausen, Erreichbarkeit über Handy und Internet rund um die Uhr)
  • Freizeit- und Privatleben mit mangelnder Abgrenzung zur Berufswelt und zusätzlichem Freizeitstress oder Erfolgsdruck z.B. im Sport 

Nicht von ungefähr kommen deshalb Sprüche wie ‚beiß mal auf die Zähne, da müssen wir halt durch‘, die vielsagende ‚Last auf den Schultern‘ oder Aggressivität vermittelnde Formulierungen wie ‚der hat Biss‘ und ‚zeig mal die Zähne’…

Jeder Mensch verarbeitet diese ganz unterschiedlichen Belastungen anders. Manche kompensieren sie besser, andere weniger – mit den entsprechenden gesundheitlichen Auswirkungen!

Unsere Vorgehensweise bei CMD –
Therapie in enger Zusammenarbeit mit Osteopathen

Unser Ziel ist es, das ‚Mobile‘ in Ihrem Körper so gut wie möglich wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Passen die Zähne für eine entspannte Muskulatur nicht zusammen, suchen wir eine neue geeignete Position des Unterkiefers. Um die passende muskuläre Situation herzustellen, wird mit Hilfe einer Kunststoffschiene jedoch nicht nur eine Erhöhung bewirkt, sondern eine dreidimensionale Neuausrichtung des Unterkiefers zum Oberkiefer.

Zur Behandlung von craniomandibulären Dysfunktionen setzen wir darüber hinaus auf eine fachübergreifende Kooperation, insbesondere mit Osteopathen (z.B. im Hinblick auf die Körperhaltung).

Nach dem Einsetzen der Aufbissschiene erfolgen regelmäßige Nachkontrollen und Anpassungen durch den Osteopathen und uns.

Aufbissschiene ist nicht gleich Aufbissschiene –
wichtige Unterschiede für Sie als Patienten

Es gibt Aufbissschienen, die durch Leistungen der Krankenkassen finanziert werden. Viele kennen sie, manchen genügt es, aber vielen auch nicht. Diese Schienen dienen als ‚Rubbelschutz‘ und bewirken lediglich eine Erhöhung und ‚Streckung‘ der Muskulatur, jedoch keine Positionsveränderung des Unterkiefers. Ist dieser bei Ihnen ‚verschoben‘, ändern derartige Schienen daran nichts.

Darüber hinaus gibt es gängige Schienenkonzepte (keine Kassenleistungen), die von einem mechanistischen Denken ausgehen. Kiefergelenksbezogen wird die Position des Unterkiefers vom Therapeuten neu definiert. Der restliche Körper wird bei diesen Behandlungen in jüngster Zeit durchaus integriert, oftmals jedoch nur bis zum Nacken. Darüber hinaus gehende Zusammenhänge – beispielsweise zwischen Bissstellung und Rücken – werden bis heute vielfach verneint!

Unser Therapie-Modell ist der Praxis-Philosophie entsprechend dagegen ganzheitlicher: Wir sehen den Zusammenbiss als zentrales Element des gesamten Körpers, welcher uns eine feste Position vorgibt. Folglich sind die Kiefergelenke – ähnlich wie oftmals auch die Wirbel der Wirbelsäule – eher als ‚Opfer‘ zu betrachten, denn als ‚Täter‘. Bei unserem Behandlungsansatz berücksichtigen wir deshalb, dass die Gelenke aufgrund der Vorgaben des Körpers so stehen müssen, wie sie stehen.  Die Grundidee unserer speziellen CMD-Therapie ist ‚myozentrisch‘ (auf die Muskulatur ausgerichtet) und richtet sich nicht primär auf das Kiefergelenk. Das Konzept beinhaltet, dass das ‚Mobile‘ im menschlichen Organismus auf einem eigenen, entspannten Weg jeweils selbst in eine bessere Position kommt. Unsere Aufgabe ist es dabei, die notwendige professionelle Hilfestellung zu leisten.

Wie sollte eine von uns hergestellte Aufbissschiene getragen werden?

Letztendlich liegt die Entscheidung über die Tragedauer Ihrer individuellen Aufbissschiene ganz bei Ihnen (bzw. bei Ihrem Körper). Manchen Patienten reicht es, die Schiene ausschließlich nachts zu tragen oder sie können bereits nach einigen Monaten wieder ganz darauf verzichten. Andere wiederum tragen Sie auch tagsüber durchgehend, so dass sogar eine dauerhafte Umformung des Körpers erfolgt (analog zum Fitnesstraining wird die Muskulatur – und damit auch die komplette Körperhaltung – auf- bzw. umgebaut). Diese Menschen erkennen, dass sie die Aufbissschiene permanent tragen möchten. In diesen Fällen bietet es sich langfristig an, die Positionsumstellung des Unterkiefers in den eigenen Biss ‚einzubauen‘. Dies erfolgt im Rahmen von Aufbauten (heutzutage sehr schonend möglich), durch Auswechseln von alten Kronen und Brücken etc. Zu berücksichtigen ist dabei, dass immer mindestens ein ganzer Kiefer behandelt werden muss, um eine gleichmäßige Abstützung der Zähne zu erreichen.

Weitere Informationen dazu finden Sie unter Zahnsanierungen.

Gerne besprechen wir die Einsatzmöglichkeiten einer Aufbissschiene mit Ihnen bei einem persönlichen Termin in unserer Praxis.

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